Zämä

Rainer Neusius, Yvette Morkos und Sebastian Lanz verkaufen in ihrem Laden Zämä nur fair produzierte Kleider und Accessoires.

Text: Eva Hediger Fotos: Jasmin Frei

«Wir bieten eine Alternative zu Fast Fashion», sagt Rainer Neusius. Gemeinsam mit Yvette Morkos und Sebastian Lanz betreibt er seit 2015 Zämä. Dort wird ausschliesslich zeitlose Mode verkauft, für die niemand leiden musste.

Sportkleider, Röcke, Hemden, Shirts und Schmuck: Zämä wirkt nicht anders als die meisten Kleiderläden. Doch wenn der Blick auf die Leuchttafel mit dem Spruch «Zämä ist es schöner» fällt, wird klar: In diesem Laden geht es nicht nur um Mode und Design, «sondern um das Miteinander – das Zämä», wie Yvette Morkos erklärt. Sie gründete Zämä mit Sebastian Lanz und Rainer Neusius an der Europaallee.

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Zämä setzt auf überzeugende Designs und weniger auf Trends.

Die Designerin Yvette Morkos betrieb zuvor den Laden Comepony & Friends im Sihlpost-Provisorium. Als dieser wegen Umbauarbeiten schliessen musste, bot ihr die SBB eine Alternative in der damals neu gebauten Europaallee an. «Ich habe mich sofort in die Location verliebt», so Yvette. Zwei Jahre lang führte sie dort noch ihren Laden Comepony & Friends. 2015 wollte sie das Konzept überarbeiten. Sie fragte Rainer und Sebastian, ob sie mithelfen möchten. «Ich war sofort dabei», erzählt Rainer. Er ist der Nachbar von Yvette. Bevor er bei Zämä einstieg, arbeitete er hauptberuflich in der Kommunikationsbranche.

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Für das Zämä-Team ist die Europaallee der ideale Standort. Auch wenn Rainer erklärt, dass noch immer viele Zürcher Vorurteile gegenüber dieser Gegend hätten.

Sebastian besitzt bereits zwei Shops mit einem nachhaltigen und fairen Angebot: Im Rrrevolve Fair Fashion in der Altstadt verkauft er fair produzierte Kleider und an der Josefstrasse nachhaltige Accessoires und Haushaltsartikel. «Sebastian ist ein Vorreiter in der nachhaltigen Modebranche. Er ist einer der ersten, der hier solche Läden eröffnet hat», so Yvette.

Für das Zämä-Team ist die Europaallee der ideale Standort. Auch wenn Rainer erklärt, dass noch immer viele Zürcherinnen und Zürcher Vorurteile gegenüber der Europaallee hätten: «Sie denken, dass es hier nur Baustellen und Büros gibt.» Dass das nicht stimmt, beweist nicht nur Zämä. «Hier gibt es viele besondere Labels und Shops, die das Viertel beleben.» Spätestens seit das 25 Hours Hotel und das Kulturlokal Kosmos eröffnet hatten, kommen immer mehr Leute, auch in den Laden Zämä.

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Das Trio schätzt den Austausch mit seinen Kundinnen und Kunden, die oft viel über die Herkunft und Produktionsbedingungen der Kleidungsstücke erfahren wollen.

Zämä spricht die unterschiedlichsten Personen an. Sie haben jedoch eine Gemeinsamkeit: «Sie sind alle interessiert an der Welt und haben das Bewusstsein, dass man nicht nur bei Lebensmitteln, sondern auch bei Mode auf Fairness und Nachhaltigkeit achten sollte», so Rainer. Das Gründertrio steht selbst oft im Laden. Es schätzt den Austausch mit seinen Kundinnen und Kunden, die oft viel über die Herkunft und Produktionsbedingungen der Kleidungsstücke erfahren wollen. «Einmal kam eine Kundin nach einer halben Stunde zurück und stellte mir weitere Fragen. Es gibt auch Leute, die anrufen und noch mehr Informationen wünschen», erzählt Rainer. Das seien Gründe, weshalb ihn der Laden so glücklich machen würde: «Ich kann etwas bewirken und eine Alternative zu Fast Fashion bieten, die herzlich angenommen wird.»

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Yvette, Rainer und Sebastian wissen über die lokalen und internationalen Labels Bescheid. «Das schätzt unsere Kundschaft», so Yvette. Sie arbeiten mit den Designern eng zusammen und kennen sie persönlich. Jeweils einem überlässt das Team das «Gastschaufenster»: Auf dieser Fläche kann der Designer sich selbst und seine Ware für eine bestimmte Dauer präsentieren. Yvette und Rainer sind sich sicher, dass das Interesse an fairer und nachhaltiger Mode weiter zunehmen wird. «Das Bewusstsein ist gewachsen», so Yvette. «Auch wenn es in der Schweiz für viele immer noch neu ist, dass Leute ihre Kollektionen fair und nachhaltig produzieren lassen.»

Yvette, Rainer und Sebastian wissen über die lokalen und internationalen Labels Bescheid.

Yvette und Rainer sind sich sicher, dass das Interesse an fairer und nachhaltiger Mode weiter zunehmen wird. «Das Bewusstsein ist gewachsen», so Yvette. «Auch wenn es in der Schweiz für viele immer noch neu ist, dass Leute ihre Kollektionen fair und nachhaltig produzieren lassen.»

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Yvette erklärt die Unterschiede zwischen einer fairen und einer nachhaltigen Produktion: Ersteres bedeutet, dass die involvierten Personen einen angemessenen Lohn und gute Arbeitsbedingungen erhalten. Nachhaltig bedeutet, dass die Umwelt bei der Produktion möglichst wenig Schaden nimmt. «Das ist für die Designer oft schwierig zu überprüfen», sagt sie. «Sie können kaum nachverfolgen, woher beispielsweise der Nähfaden stammt.» Rainer fügt an, dass viele ihrer Designer oft mit Restposten und recycelten Stoffen arbeiten würden. «Das ist auch nachhaltig.»

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Zämä achtet ausserdem darauf, dass alle angebotenen Kleidungsstücke nicht nur fair, sondern auch qualitativ hochwertig produziert wurden. Zämä setzt auf überzeugende Designs und weniger auf Trends. «Wir kommunizieren ganz klar: Weniger ist mehr», so Yvette. Schliesslich brauche niemand zehn Mal das gleiche Shirt. «Und wenn doch, dann lieber eines von uns – weil es dann fair produziert wurde.»

Adresse

Zämä
Lagerstrasse 34
8004 Zürich
+41 44 202 04 34
Website

Öffnungszeiten

Montag bis Freitag, 11–19 Uhr
Samstag, 9–18 Uhr

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