Die Beatles verdanken ihre Alben einem Zürcher

Musik hören, Film schauen und im Internet surfen: Tonbandmaschine, Beamer und Personal Computer wurden allesamt von Zürchern erfunden – und veränderten das Leben von Menschen weltweit.

Willi Studer: Tonbandmaschine

Dank Willi Studer konnten die Beatles und andere Musiker ihre Alben aufnehmen. Die Tonbandmaschinen des Zürchers wurden weltbekannt. Obwohl Studer, als uneheliches Kind 1912 in Zürich zur Welt gekommen, keinen leichten Start ins Leben hatte. Doch der «Verdingbub» war blitzgescheit und sein Lehrmeister wusste ihm bald nichts mehr beizubringen. Der Weg in die Selbstständigkeit folgte, allerdings mit ein paar Stolpersteinen. 1948 verlegte Willi Studer den Hauptsitz seiner Firma schliesslich von Herisau nach Zürich, wo er in den 50er-Jahren mit Erfolg das erste Revox-Tonbandgerät entwickelte. Noch zu Studers Lebzeiten mussten die Tonbandgeräte jedoch der Computertechnik weichen. Heute existiert das Unternehmen Revox wieder, mit Hauptsitz in Regensdorf ZH.

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Nicolas Wirth: Personal Computer

Ein Zürcher Informatikprofessor entwickelte tatsächlich den Prototypen des Personal Computers: Niklaus Wirth hat massgeblich die Programmiersprache Pascal und den ersten Personal Computer namens Lilith erfunden. Ausserdem brachte Wirth aus den USA die ersten Computermäuse nach Europa, welche das Unternehmen Logitech zur Erfindung der weltweit ersten Serienmaus animierte. Doch der Versuch, Lilith auf den grossen Markt zu bringen, scheiterte. Allerdings schien Nicolas Wirth das Tüfteln an seinen Erfindungen mehr zu interessieren als deren Vermarktung im grossen Stil. Bald ging Apple mit seinem Macintosh an den Start.

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Hannes Keller: Korrekturprogramm

Auch eines der ersten Rechtschreibprogramme für den Computer stammt aus Zürich. 1983 brachte Hannes Keller aus Niederglatt mit Witchpen eine solche Software auf den Markt. Witchpen lief auf dem Betriebssystem MS-DOS (Microsoft Disk Operating System). Die weiterentwickelte Version Witchpen mal 5, die 1988 erschien, brauchte 2 Mbyte Speicher auf der Harddisk und war auf 13 Disketten erhältlich. Das Programm hatte auch als eines der ersten automatische WYSIWYG(What you see is what you get)- oder Echtzeit-Darstellung, die ein Dokument so anzeigt, wie es zum Beispiel gedruckt aussieht. Die Korrektursoftware galt damals als revolutionär und Computerhersteller Vobis rüstete drei Millionen seiner Rechner damit aus. Später wurde Witchpen jedoch durch erfolgreichere Konkurrenzprodukte verdrängt.

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Fotos: Umberto Cofini / Brooke Cagle / Jeremy Yap

Fritz Fischer: Beamer

Der Ingenieur Fritz Fischer entwickelte den Vorgänger des Beamers, den Eidophor, an der ETH Zürich. 1943 stellte er seinen Projektor erstmals öffentlich vor, allerdings wies dieser damals noch einige Mängel auf. Die Vorführung des zweiten Projektors erlebte Fritz Fischer nicht mehr, denn er verstarb 1947 unerwartet. Sein Kollege Edgar Gretener entwickelte das Gerät so weiter, dass es in die Produktion gehen konnte. Als auch Gretener verstarb, übernahm die Firma Ciba die Gretener AG, benannte sie in Gretag AG um und brachte einen Farb- und einen Schwarz-Weiss-Grossprojektor für Fernsehbilder auf den Markt. Diese Projektoren kamen in Hörsälen, Sportstadien und sogar bei der NASA zum Einsatz. In den 90ern wurden sie allerdings durch neuere Technologien abgelöst.

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