New Learning

Im industriellen Zeitalter des 20. Jahrhunderts war Lernen nach Vorgabe ökonomisch sinnvoll, da die Mehrzahl der Menschen ihre Arbeitsleistung in skalierbare Produktionsprozesse einbrachte. Mit der Roboterisierung (automatisierte Fertigungsprozesse), mit dem Offshoring (geografische Verlagerung von unternehmerischen Funktionen) und spätestens mit der digitalen Transformation (Algorithmen und Künstliche Intelligenz übernehmen die Arbeit von Menschen) benötigen wir einen neuen Lernansatz: New Learning, das Lernen des 21. Jahrhunderts.

Anwendung

New Learning orientiert sich an drei Perspektiven und drei Ausprägungen:

• Individuum: selbstbestimmt; meine Talente und Kompetenzen lebenslang berücksichtigend
• Teams: kollaborativ; erlaubte und geförderte Fehlerkultur; co-kreativ
• Organisation: vernetzt; an Werten orientiert; People- & Skillmanagement

New Learning schafft analoges und digitales Lernen, die der Situation und den Menschen entsprechend optimale Lernbedingungen ermöglichen. Lernen wird dabei als Prozess von try, fail und learn verstanden.

Lernen – neu gedacht!

Das Lernen wandelt sich. War das Lernen in der Vergangenheit mehrheitlich an Vorgaben und Abschlüssen orientiert, so tritt je länger desto mehr die unmittelbare Wirksamkeit des Gelernten in den Vordergrund. Die Lernzyklen werden kürzer, die Lernwirksamkeit entscheidender. Kurz, der Arbeitsmarkt verlangt nach neuen Kompetenzen.

Jeder Mensch performt dann am effektivsten, wenn er sich in seinem eigenen Kompetenzbereich bewegt. Dieser kann zwar erlernt sein, am wirkungsvollsten ist der Kompetenzbereich eines jeden einzelnen aber dann, wenn das Erlernte auf Begabung und Talent trifft. Schnelles, wirksames Lernen wird heutzutage zum entscheidenden Vorteil.

Das neue Normal

Im neuen Normal benötigen wir eine Antwort auf die zunehmende Komplexität und Dynamik. Bereits Gelerntes ist wichtig und dient als Basis für darauf Aufbauendes. Verlerntes und neu Gelerntes wird aber massiv wichtiger. Das neue Normal baut so auf einer viel stärkeren Adaptionsfähigkeit der Organisation und ihrer Menschen auf. Der Fokus liegt dabei nicht mehr nur auf stabilen Qualitätsprozessen, die aus Erfahrung die Art und Weise der Aufgabenerfüllung vorgeben und somit für hohe Skalierung sorgen, sondern auf der Lernfähigkeit und somit die schnelle Anpassungsfähigkeit an Veränderungen (sogenannte Stagilität). Dies erfordert von den Mitarbeitenden nicht mehr das Abarbeiten von Prozessschritten, sondern starke Verbundenheit zu den Werten der organisatorischen Gemeinschaft und zu den Menschen, mit denen ich täglich zusammenarbeite. Mit meinen Mitmenschen zusammen (Arbeitskollegen, Partner, Kunden) gestalte ich immer wieder von Neuem das «hier und jetzt».

Skill Up Festival 2021

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