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Vom Nuschi bis zum Kuscheltier

Spieluhren, Nuschi, Puppen und Mobiles: Petra Cordioli macht mit ihren Kreationen den Allerkleinsten eine Riesenfreude. Im Gespräch erzählt sie, warum sie keine Produkte «von der Stange» herstellen wollte und weshalb die Kinderspielsachen ein perfekter Ausgleich zu ihrem sonst oft trockenen Beruf sind.

Petra, wie bist du dazu gekommen, Kinderspielzeug selbst herzustellen?

Ich habe eigentlich schon immer sehr viel in Handarbeit gemacht – egal ob Stricken, Basteln oder Schmuck-Herstellen. Irgendwann habe ich begonnen, Kinderspielsachen wie Puppen und Spieluhren zu nähen. Und Freundinnen haben dann immer wieder gesagt, sie würden solche Produkte für ihre Kinder erwerben, wenn es sie zum Kaufen gäbe.

Waren deine ersten Kreationen für deine eigenen Kinder gedacht?

Lustigerweise nicht. Ich habe vor etwa zehn Jahren damit begonnen, und meine Tochter war zu dieser Zeit schon aus dem Alter raus, in dem man mit Puppen oder Kuscheltieren spielt. Vielmehr war es diese Lust, mich kreativ auszuleben.

Wie ging es weiter?

Ich durfte einige meiner Spielzeuge im damals bekannten Zürcher Kinderspielladen «Lotti’s Welt» ausstellen. Ich habe gemerkt, dass meine Produkte bei Eltern und Kindern gut ankommen. Das Label «Schmuckzauber» wurde immer bekannter, meine Kreationen landeten in immer mehr Läden. Und mit der Zeit habe ich dann meinen eigenen Webshop aufgebaut.

Es ist ein fantastischer Ausgleich zu meiner eigentlichen Arbeit: Ich bin Kunsthistorikerin.

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Bist du mit Schmuckzauber mittlerweile vollzeitbeschäftigt?

Nein, meine Spielzeuge stelle ich vor allem an den Abenden oder am Wochenende her. Die handwerkliche und kreative Arbeit ist ein fantastischer Ausgleich zu meiner eigentlichen Arbeit: Ich bin Kunsthistorikerin. Ich liebe meinen Beruf, aber er kann manchmal auch recht trocken sein. Ich muss zum Beispiel sehr oft in Archiven arbeiten. Dann ist es schon toll, etwas Schönes entstehen zu lassen, mit dem man Kindern eine Freude machen kann.

Worauf legst du bei deinen Kreationen besonders Wert?

Mir war von Anfang an wichtig, dass die Spielzeuge von Schmuckzauber hochwertig sind. Ich wollte sie auf meine Weise machen und keine Produkte von der Stange. Deshalb lagere ich auch keine der Produktionsschritte aus – ich habe niemanden, der mir beim Nähen hilft. Damit kann ich sichergehen, dass alle Stücke von Schmuckzauber meinem Geschmack und meinen Ansprüchen entsprechen.

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Das heisst, nur du über entscheidest darüber, wie die Spielsachen am Ende aussehen?

Nicht ganz. Es gibt die beliebte Möglichkeit über die Website, Design, Form und Farbe auszuwählen. Zum Beispiel dann, wenn Eltern nichts finden, das farblich zum Kinderzimmer passt, oder aber wenn sie gerne alle Spielsachen in derselben Farbe hätten. Dann besprechen wir die Wünsche der Eltern und ich schicke verschiedene Stoffkombinationen, aus denen sie auswählen können. Das wird natürlich auch deshalb geschätzt, weil man solche personalisierten Stücke in den Läden nicht findet.

In welchen Läden kann man deine Kreationen kaufen?

Mittlerweile stelle ich eigentlich nur noch im «Mogli Chinderlade» in Zürich und im «Trouvaille Kids» in Bern aus. Ausserdem gibt es meine Spielsachen derzeit im Pop-up Store «Ines Essentials» in Flims zu kaufen. Der Grossteil der Bestellungen läuft heute über meinen Online-Shop.

Ich bin eine One-Woman-Show.

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Was sind deine Pläne für die Zukunft?

Im Moment ist Schmuckzauber tatsächlich nur ein Ausgleich zu meinem Beruf. Ich muss es noch kleinhalten, damit ich zeitlich alles allein schaffe. Ich bin ja eine One-Woman-Show. Mir macht es Freude, oft einfach drauflos zu nähen und neue Sachen auszuprobieren. Je nach Lust und Laune. Aus diesem Grund gibt es auch keine festgelegten Kollektionen oder Ähnliches.

Du spielst nicht mit dem Gedanken, komplett auf Kinderspielzeug umzusatteln?

Man soll niemals nie sagen. Momentan ist das jedoch noch nicht in Planung. Die Tochter ist gerade im Studium und auch mein Ehemann ist selbstständig. Aber ja, es ist natürlich schon ein kleiner Traum, noch mehr meiner Kreationen entstehen lassen zu können. Mal schauen, was die Zukunft bringt.

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