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«Die Zeit des Lockdowns richtig nutzen»

Die Freundinnen Michelle Gisler und Sandra Daldini nutzen die Zeit der Corona-Beschränkungen, um ihr eigenes Unternehmen für Sonnenbrillenketten aufzubauen. Ein Gespräch mit Michelle darüber, dass man auch vermeintlich schlechten Tagen etwas Gutes abgewinnen kann.

Michelle, wann habt ihr euch entschieden, Palmey zu gründen?

Das war sehr spontan während der Zeit des ersten Lockdowns im letzten Frühling. Mitgründerin Sandra zog damals spontan bei mir ein für einige Monate. Und wie die meisten waren wir natürlich sehr viel daheim.

Wie ging es weiter?

Wir beide hatten schon immer den Wunsch, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Ich habe mich deshalb vor Kurzem auch im Online-Marketing selbstständig gemacht. Eines Tages während des Lockdowns trat Sandra mit der Idee für selbst gemachte Sonnenbrillenketten an mich heran. Und ich habe gedacht: «Komm, wir versuchen es.»

Wo fertigt ihr eure Ketten an?

Seit dem Anfang machen wir den Grossteil davon bei uns zu Hause. Während des Lockdowns haben wir einfach begonnen, daheim zu basteln, haben nebenbei ein Glas Wein getrunken und so auch die Langeweile ein wenig vertrieben. Gleichzeitig hat Sandra unseren Online-Shop aufgebaut und ich habe das Marketing übernommen – also Visuals erstellt, das Konzept ausgearbeitet, einen Style-Guide produziert und was sonst noch alles anfiel.

Der Lockdown war natürlich hart. Wir aber haben versucht, das Beste daraus zu machen.

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Ein Zwei-Frau-Unternehmen also?

Ja, genau. Sandra und ich kennen uns seit über 15 Jahren. Es ist also wirklich ein Unternehmen von zwei Freundinnen, die zur Gründungszeit sogar Mitbewohnerinnen waren. Der Lockdown war natürlich hart. Wir aber haben versucht, das Beste daraus zu machen, und haben die Zeit gut investiert, finde ich.

Habt ihr irgendeinen künstlerischen oder handwerklichen Background?

Eigentlich nicht. Wir haben jedoch schnell gemerkt, dass wir beide handwerklich begabt sind und ein gutes Gespür für Trends und Mode haben. Die ersten Materialien für unsere Ketten – wie etwa Glasperlen oder Lederbänder – haben wir von Sandras Mutter bekommen, die eine passionierte Bastlerin ist. Damit haben wir begonnen. Als dann die Produktion richtig ins Rollen kam, mussten wir einen Materiallieferanten suchen, was eine der grössten Herausforderungen war.

Weshalb?

Wir legen beide Wert auf hochwertige Materialien und Qualität. Während es recht einfach war, die Perlen einzukaufen, mussten wir für unsere Stoffbänder ewig suchen. Anfangs verwendeten wir hierfür noch Leder. Dann aber fand Sandra extrem belastbare dünne Segelseile aus Kunstfaser. Diese sind praktisch unzerstörbar und perfekt für unsere klassischen Modelle.

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Mittlerweile gibt es neben Sonnenbrillenketten auch Maskenketten.

Genau. Man merkt, wie dominant das Thema Corona im letzten Jahr war. Uns ist es selbst immer wieder passiert, dass wir die Masken verlegt oder irgendwo vergessen hatten. Also kamen wir auf die Idee, dass unsere Ketten eigentlich auch hierfür die perfekte Lösung wären.

Bastelt ihr immer noch daheim?

Ja. Wir sind zwar keine Mitbewohnerinnen mehr, jedoch gibt es einmal pro Woche unsere Palmey-Night. Wir treffen uns, entweder um neue Modelle zu erstellen oder um andere Themen zu besprechen und zu planen.

Und woher kommt der Name Palmey?

Auch für den Namen haben wir uns spontan entschieden. Als wir einmal zusammen durch die Stadt schlenderten, kam uns ein Mann mit einem T-Shirt mit dem Schriftzug Palmey entgegen. Uns beiden stach das Wort sofort ins Auge, weil er an Sonne und Sommer erinnerte. Nach kurzer Recherche wussten wir, dass es keine geschützte Marke war. Also haben wir uns dafür entschieden, ein passendes Logo kreiert – und seitdem gibt es Palmey.

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