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Lingerie für starke Frauen

Die Unterwäsche des Lingerie-Labels LYN ist mehr als nur BH und Slip. Sie ist ein Statement. Ein Statement für Biss, für Herzblut und für den Standort Zürich. Dafür stehen die Gründerinnen Evelyn Bozzolini und Ramona Keller ein.

Ich geb’s zu: Über meine Unterwäsche mache ich mir oft keine Gedanken. Raus aus der Schublade. Ran an den Körper. Gut ist’s. Damit bin ich in der Schweiz kein Einzelfall. «Hier ist wichtiger, was man gegen aussen trägt. Das, was am Körper liegt, wird stiefmütterlich behandelt», sagt Evelyn Bozzolini. Ramona Keller nickt zustimmend. «In Frankreich oder Italien legen Frauen viel mehr Wert auf Unterwäsche.»

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Die zwei Zürcherinnen müssen es wissen: Sie haben vor zehn Jahren das Lingerie-Label LYN gegründet. Seither dreht sich ihre Welt um Spitze, Satin und Seide – auch in den frühen Morgenstunden. «Ich wähle zuerst die Unterwäsche und passe mein Outfit dementsprechend an», sagt Evelyn und nimmt einen Schluck Kaffee. Wir sitzen in ihrem Atelier in einem kahlen Gebäude in Zürich-Altstetten. Milchiges Licht strömt durch die grossen Dachfenster. Drei Industrienähmaschinen warten auf ihren Ratter-Einsatz. Auf einem der Bürotische liegen ein Schnuller und eine Wickelmappe. Evelyn ist vor acht Monaten Mutter geworden – oft nimmt sie ihren Sohn mit an die Bändlistrasse. «Es ist nicht nur unser Arbeitsplatz. Es ist unser Spielplatz. Unsere Kreativwiese. Und auch ein bisschen unser zu Hause», sagt sie und lacht.

«Ich wähle zuerst die Unterwäsche und passe mein Outfit dementsprechend an.»

Evelyn Bozzolini

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Hier denken sich die zwei Zürcherinnen wunderbare Formen aus, oft inspiriert aus der Architektur. Sie basteln bis zur Perfektion an Prototypen und produzieren jedes einzelne Teil selbst. Allein für die vergangene Saison haben die zwei gelernten Modedesignerinnen über 600 BHs und Unterhosen zusammengenäht. «Wir sind mit den Jahren sehr effizient geworden», sagt Ramona. Für einen BH brauchen sie rund 30 Minuten. Für einen Slip die Hälfte. «Wir müssen schnell sein. Sonst könnten wir unsere Produkte nicht zu diesen Preisen anbieten», fügt Evelyn an.

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Um die 100 Franken kostet ein BH. Ein wahres Schnäppchen für ein Kleidungsstück «Made in Zürich». Selbst die Stoffe beziehen die zwei entweder aus der Schweiz oder dem nahen Ausland. «Uns sind Nachhaltigkeit und Qualität sehr wichtig. Dafür nehmen wir kleinere Margen in Kauf.» Diese Haltung kommt an. Auch im Ausland. 2017 haben sie ihre Kollektion erstmals in Paris der Fachwelt vorgestellt. Unter Applaus. Daraus ergaben sich neue Kontakte und Verkaufskanäle. Ihre Teile hängen mittlerweile auch in Paris und New York.

Selbst die Stoffe beziehen die zwei entweder aus der Schweiz oder dem nahen Ausland.

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Doch warum haben sie mit dem Schritt in die grosse Modewelt so lange zugewartet? Evelyn und Ramona schauen sich an. «Das haben wir uns auch gefragt», sagen sie und lachen. Und doch sind sich beide einig: Es brauchte diese Zeit. Zeit, um natürlich zu wachsen. Zeit, um das nötige Geld für die teuren Shows aufzutreiben. Und Zeit, um eine eigene (Form-)Sprache zu finden. «Am Anfang waren wir viel verspielter, mit mehr Spitze. Nun sind unsere Teile reduzierter. Bequem muss die Unterwäsche sein. Und sexy zugleich.» Ramona nickt zustimmend. «Wir wollen schöne Unterwäsche machen, klar. Aber LYN soll zugleich auch ein Statement sein. Ein Statement für starke Frauen.»

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Adresse

LYN Lingerie

Bändlistrasse 29

8064 Zürich
info@lynlingerie.ch
+41 44 441 53 83

Infos

LYN Lingerie kann man kaufen: Entweder im Onlineshop oder direkt im Atelier (gegen Voranmeldung).