Im Fokus | Menschen & Leben

Zürich-Fotograf und Fotobuchmacher Tom Karaiskos

Ihre Fotos von Zürich gehen auf Social Media um die Welt. Wer sind diese Fotograf*innen? Was treibt sie an? In unserer Serie drehen wir die Kamera um. Heute im Fokus: Tom Karaiskos, der vor allem auf Reisen zur Kamera greift, um Lichter, Farben und Momente einzufangen.

Tom, wann hast du mit dem Fotografieren begonnen?

Die Leidenschaft für das Fotografieren habe ich schon sehr lange. Früher habe ich jedoch vor allem mit dem Smartphone immer und überall Bilder gemacht. 2015 und 2016 habe ich dann begonnen, mich seriöser mit dem Thema auseinanderzusetzen, und habe versucht, im Urlaub bewusst gute Bilder zu machen. Einschneidend war dann der Tod meines Vaters im Jahr 2019. Wir hatten Schwierigkeiten, ein gutes Bild von ihm für die Trauerfeier zu finden. Und dadurch traf ich dann definitiv die Entscheidung, mit dem Fotografieren loszulegen.

«Vor allem auf Reisen ist die Kamera meine treue Begleiterin.»

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Wie ging es weiter?

Ich habe mich mehr und mehr reingesteigert und die Leidenschaft hat an Fahrt aufgenommen. Vor allem auf Reisen ist die Kamera seitdem meine treue Begleiterin.

Ist die Fotografie nur Hobby für dich? Oder verdienst du auch Geld damit?

Sie ist vor allem Hobby. Dennoch sind einige Projekte in Planung. So war ich vor einiger Zeit mit zwei befreundeten Fotografen auf den Lofoten in Norwegen. Die Eindrücke, Bilder und Geschichten von dieser Reise haben wir nun in einem Buch zusammengefasst. Die erste Kleinserie ist jetzt druckreif und ich hoffe, dass wir diese dann auch mal in den Verkauf bringen können.

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Sind weitere Bücher geplant?

In der Tat. Nächstes Jahr geht es – sofern Corona es zulässt – nach Island. Auch hier wollen wir vor allem unsere Bilder zeigen, aber auch mehr Geschichten erzählen, mehr Tipps und Tricks für eine Reise nach Island vermitteln. Dennoch wird die Fotografie als solche immer mein Hobby bleiben. Ich kann mir heute noch nicht vorstellen, dass ich einmal nur von meinen Bildern leben kann oder will. Das Fotografieren ist für mich schlichtweg der perfekte Ausgleich zu meinem Beruf. Beim Fotografieren kann ich komplett abschalten.

«Dort reise ich bewusst für gute Bilder von Ort zu Ort, von Insel zu Insel.»

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Was sind deine Lieblingsmotive?

Ich mache vor allem Natur- und Landschaftsfotografie. Städte und Bauten kommen eher dann vor meine Linse, wenn ich gerade auf Reisen bin. Generell muss ich sagen, dass ich die Kamera hier in der Schweiz seltener in die Hand nehme, als wenn ich im Ausland unterwegs bin. Zum Beispiel bin ich einmal im Jahr in meiner Heimat Griechenland. Dort reise ich bewusst für gute Bilder von Ort zu Ort, von Insel zu Insel. Hier in der Schweiz fehlt mir hierfür leider häufig die Zeit. In den Ferien oder speziell auf Fotoreisen hingegen habe ich davon ausreichend und kann zum Beispiel ein, zwei Stunden auf das perfekte Licht für das perfekte Bild warten. Auch was die Technik betrifft.

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Wie meinst du das?

Wenn ich einmal im Jahr bewusst auf Fotoreise bin – etwa auf den Lofoten – habe ich natürlich das ganze Equipment mit dabei, vom Stativ über die Filter bis hin zur Drohne. Auf diesen Reisen stehen die Bilder bei mir ganz klar im Fokus.

Du hast die Drohne angesprochen. Wie häufig nutzt du sie für Bilder?

Noch zu selten, muss ich gestehen. Aber das ist auf jeden Fall etwas, was ich in Zukunft vermehrt in Angriff nehmen will. Dazu möchte ich die Drohnen-Lizenz machen. Ohne diese wird es in Zukunft in einigen Ländern, auch in meiner Heimat Griechenland, schwierig sein. Aber ja: In Zukunft will ich noch mehr Drohnenbilder machen.

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Was reizt dich so an der Fotografie?

Für mich steht das Erlebnis im Mittelpunkt. Was spüre, fühle, schmecke ich in diesem Moment? Für mich ist es bei meinen Bildern auch sehr wichtig, dass eher wenige Menschen vorkommen. Ich bevorzuge Strukturen, Landschaften. Was mich vor allem begeistert, sind Lichter und Farben. Das Spiel damit – mit Sonnenuntergängen oder Spiegelungen – macht mir unglaublich Spass.

«Natürlich habe ich auch schon viele Bilder versaut, weil ich irgendein Detail vergessen habe.»

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Du hast gesagt, dass du vor allem auf Reisen fotografierst. Kommt man denn nicht aus der Übung, wenn man die Kamera nicht täglich in der Hand hält?

Jein. Wenn man nach einiger Zeit endlich wieder mit der Kamera arbeitet, dann ist dieses Erlebnis viel bewusster. Ich muss mich dann immer wieder mit den verschiedenen Techniken auseinandersetzen und lerne dabei extrem viel. Natürlich habe ich auch sicher schon viele Bilder versaut, weil ich irgendein Detail vergessen habe. Ich stand schon mal im eiskalten Norwegen, hatte alles eingestellt und wartete auf das perfekte Licht. Dann drückst du ab, schaust auf den Screen und denkst dir: «Scheisse, wieso hat das jetzt nicht geklappt wie erwartet?» Passiert halt. Neu einstellen, weitermachen.

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Name: Tom Karaiskos
Geboren: 1976
Wohnhaft: Aesch ZH
Fotograf seit: 2019
Kamera: Sony a7III
Objektiv: Sony 16-35mm / f4, Sony 70-200mm / f4, Sigma 24-70mm / f2.8
Instagram

Photo by Peter Hollos