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Das Anti-Aging der tausend Nadeln

Text: Steffi Hidber

Als Beautybloggerin nehme ich es mit dem Begriff «Anti-Aging» ziemlich ernst. Und mit 48 Jahren muss ich das wohl auch, denn: Man kann zwar wirklich viel erreichen mit der richtigen Hautpflege und täglichem Sonnenschutz (!), aber irgendwann muss man wohl die nächste Stufe zünden, nämlich: Invasive Anti-Aging-Treatments.

Da ich für Botox zu wenig Mimikfalten habe und für Fillers von Natur aus (noch) zu gut natürlich aufgepolstert bin dank Übergewicht, war längst klar, welches Treatment anstehen würde: Microneedling.

So habe ich mich bei Andrea Persterer von Beauty Care in Zürich gemeldet. Die erfahrene Kosmetikerin war für mich als Journalistin schon mehrfach eine tolle Anlaufstelle für Expertenmeinungen aller Art und bietet in ihrem stimmigen Kosmetikstudio in der Zürcher Altstadt schon seit fünf Jahren Microneedling-Behandlungen an. Ihre Erfahrung ist für einen Selbsttest Gold wert, denn… ich werde mir während rund vier Monaten tausende von Nadelstichen ins Gesicht verpassen lassen, und sorry: DAS MUES VERHEBBE!

Bei der Behandlung perforieren Nadeln.

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Was passiert beim Microneedling?

Das ist jetzt nichts für schwache Nerven, aber: Beim Microneedling werden die hauteigenen Regenerationsprozesse mittels einer elektrischen Needling-Maschine angeregt. Der «Skin Needler» von Reviderm, mit dem Beauty Care arbeitet, sieht aus wie eine Art Tattoo-Pen mit einem Aufsatz aus 10 mikrofeinen Nadeln.

Bei der Behandlung, die in der Regel drei bis fünf Mal wiederholt wird, perforieren diese Nadeln die Haut im Gesicht und am Hals – und schleusen dabei auch ein wirksames Hyaluronserum in die Haut, welches intensiv Feuchtigkeit spendet. Aber es sind aber vielmehr diese kleinen «Mikroverletzungen» der Haut, die die Hautzellen dazu anregen, diese sofort zu reparieren. Dabei werden Kollagen, Elastin und (hauteigene) Hyaluronsäure produziert – und zwar ordentlich.

Durch regelmässige Wiederholungen der Microneedling-Sessions, idealerweise in zwei-Wochen-Abständen, wird die Haut also quasi ins Boot Camp geschickt und trainiert. Und sind diese Prozesse einmal angeregt, hält die Wirkung monatelang nach der letzten Behandlung hinaus an. So erreicht man laut Andrea Persterer auch erst rund vier bis sechs Monate nach Beenden der Kur: Strahlendere, prallere Haut mit sichtbar weniger Falten... und dieser Effekt hält ihrer Erfahrung nach bis zu einem Jahr an.

Hört sich gut an, oder? Das war die Theorie. Jetzt muss ich mich für die Praxis opfern, denn: ganz schmerzfrei wird das ziemlich sicher nicht gehen!

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Bei Beauty Care, zuoberst am Rennweg in Zürich, werden seit über 20 Jahren Beauty-Treatments aller Art angeboten. Kosmetikerin Andrea Persterer und ihr Team wird mich hier während drei Monaten durch die Verjüngungskur führen. 

Kooperation

Für Steffi Hidber dreht sich (fast) alles um Schönheit. Die 48-jährige Autorin lebt mit ihrer Familie im Zürcher Seefeld und taucht auf ihrem vielgelesenen Blog Hey Pretty täglich tief in die spannendsten Neuheiten des Beautybusiness ein – und liefert dazu auch mal Buchtipps oder weckt Reiselust.

Beim ersten Meeting im stimmigen Studio erfahre ich, dass sich Microneedling eigentlich für jeden Hauttyp eignet – besonders gute Resultate gibt’s offenbar ausgerechnet bei empfindlicher Haut, die dank der wiederholten Anregung der Kollagenproduktion nachhaltig gestärkt wird und sich weniger rötet. Ich sage also: BRING OUT THE NEEDLES!

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Meine Erfahrung mit dem Microneedling, erste Sitzung:

Abschminken, die Haut reinigen und desinfizieren… und dann geht es leider gleich ziemlich unangenehm los mit der Nadelkur.

Dabei wird der surrende «Pen» in ganz genauen Bahnen übers Gesicht geführt. Erst wird eine Hälfte gemacht, dann die andere – um sicher zu sein, dass keine Hautpartie ausgelassen wird. Ich muss zugegeben, dass das Schmerz-Level bei meiner ersten Behandlung deutlich höher ist als ich erwartet hatte. Wangen und Augenpartie sind erstaunlich aushaltbar, aber für Stirn und Kieferknochen muss man schon kurz tief durchatmen!

Das Schmerz-Level ist bei meiner ersten Behandlung deutlich höher als ich erwartet hatte.

Nach 30 Minuten ist der Spuk vorbei. Eine abschliessende, beruhigende Gesichtsmaske wird auf mein doch-recht-gerötetes Gesicht aufgetragen, sowie ein steriler, hoch verträglicher Sonnenschutz, denn: frisch geneedelt darf man keinesfalls an die Sonne!

Nach dem Treatment ist mein Gesicht rot. Und zwar RICHTIG, RICHTIG ROT.

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Natürlich treffe ich auf dem kurzen Heimweg gleich zwei Bekannte an, die kommentieren, aber bereits am nächsten Tag ist die starke Rötung deutlich abgeklungen. Während drei Tagen nach der Behandlung sollte man nur die drei Produkte aus dem «Post Procedure Kit» von Reviderm benützen, starkes Schwitzen und direkte Sonnenbestrahlung vermeiden, sowie auf Pflegeprodukte mit Säuren oder ätherischen Ölen verzichten. Das kriege ich hin!

24 Stunden nach der Behandlung ist mein Teint zwar noch ziemlich rot, aber meine Haut wirkt auffällig glatt und aufgepolstert. Wow! Um die verbleibende Rötung noch etwas zu kaschieren, trage ich Sonnenschutz und etwas Make-Up auf... und nichts fällt mehr auf!

Die folgenden vier Sitzungen im Zeitraffer:

Die gute Nachricht vorab: Schon bei der zweiten Behandlung hat es viel weniger weh getan – die Haut gewöhnt sich offenbar schnell an den kurzen, intensiven Stress. Hier die total schmeichelhaften Selfies während und direkt nach dem zweiten Treatment bei Beauty Care...

Zwei Wochen später: Treatment drei mit leichtem Kater, Treatment vier mit knallblauem Eyeliner, und schliesslich Treatment fünf mit Don’t-Look-at-Me-Sonnenbrille, da ich schon total routiniert bin darin, mit knallrotem Kopf durch Zürich zu spazieren.

Nun sind bereits fast acht Monate vergangen seit meiner ersten Behandlung bei Beauty Care Zürich.

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Und auch wenn mich meine Freunde immer noch auf der Strasse erkennen, sehe ich deutlich, dass meine Haut seit Jahren nicht mehr so schön war. Eine Microneedling-Kur wirkt keine Wunder, aber feine Linien und insbesondere fahle Haut werden nachhaltig verbessert. Auch die leichten Rötungen an meinen Wangen und an der Nasenspitze (beginnende Rosacea) sind verblasst, und meine Haut fühlt sich noch immer sehr «bouncy» an. Ich würde die Kur sowohl empfehlen, wie auch selbst wieder machen. Ganz besonders, wenn man sich – wie ich – noch davor scheut, auf bleibendere Anti-Aging-Behandlungen wie Botox oder Fillers zu setzen. Der Selbsttest ist also geglückt!

Nähere Informationen zur REVIDERM Microneedling-Kur bei Beauty Care Zürich findest du hier. Eine Kur mit sechs Treatments und At-Home-Pflegeset kostet rund 2000 Franken.

*Das Treatment ist mir zu Reviewzwecken von Beauty Care Zürich kostenfrei offeriert worden unter der Bedingung, dass ich meine Erfahrung damit ehrlich schildern werde.

Dieser Beitrag erschien erstmals 2020 auf Hey Pretty Beauty Blog und ist für hellozurich zusammengefasst worden.

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