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Auszeit im Hammam Basar Zürich

Text: Steffi Hidber / Fotos: Hammam Basar, Hey Pretty

Es schickt sich nicht, eine Spa Review direkt mit einem Geständnis und einem Spoiler anzpacken, aber: Das war mein erster Hammam-Besuch. Und es war bestimmt nicht mein letzter. Aber «eis ums andere», nicht wahr?

Meine regelmässigen Leser*innen auf Hey Pretty wissen, dass ich oft Wellnesshotels, Spas und wilde Beauty Treatments teste – quasi im Namen der Allgemeinheit. Und ja, mit richtig hohem Genussfaktor. Darum ist es auch umso bedenklicher, dass ich nur wenige Gehminuten von Zürichs schönstem Hammam wohne – und es erst zwei Jahre nach seiner Eröffnung geschafft habe, endlich hinzugehen.

Und du kommst gleich mit!

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An der Mühlebachstrasse 157-159, direkt am schmucken Patumbapark und nur 3 Minuten von der Tramhaltestelle Fröhlichstrasse entfernt, hat Unternehmerin Lis Mijnssen 2013 den Traum eines echten marokkanischen Hammams erfüllt. Erbaut wurde das ökologisch betriebene Hammam nach maghrebischen Vorbildern (marokkanischen Nomaden) als Ruhe-Oase «zur Reinigung und Erholung».

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Mein erster Eindruck? Diese Räume strahlen unglaubliche Ruhe aus! Dabei stellte ich mich etwas ungelenk an beim Eintreten – aber schnell wurde klar: Man gelangt hier direkt zur Anmeldung. Nach links geht’s zum hauseigenen Café (dem «Salon»), nach rechts in den Hammam und den dazugehörigen Kosmetik- und Massageräumen.

Kooperation

Für Steffi Hidber dreht sich (fast) alles um Schönheit. Die 48-jährige Autorin lebt mit ihrer Familie im Zürcher Seefeld und taucht auf ihrem vielgelesenen Blog Hey Pretty täglich tief in die spannendsten Neuheiten des Beautybusiness ein – und liefert dazu auch mal Buchtipps oder weckt Reiselust.

Direkt neben dem Salon gibt es den (wohl eizigen) Basar im Seefeld: Im hauseigenen Shop können die biologischen Pflegeprodukte, Handwerkskunst aus Marokko, Leuchten und diverse Deko-Gegenstände gekauft werden. Ich schaue mich um, bestelle einen frischen Pfefferminztee und frage mich beim Trinken, was genau beim gebuchten Hammam-Rundgang passieren wird.

Dazu gehört doch ein ganzes Bade- und Reinigungsritual, oder? So mit einer Frau, die einen abschrubbt? Oder war es einseifen? Und was war nun mit diesem Schlamm?

Lange fragen muss ich mich nicht – meine gebuchte Zeit ist gekommen. Für 58 Franken sind im Hammam Basar-Eintritt sämtliche Utensilien, die man dafür braucht* inbegriffen – eine ziemlich coole Sache, da man auch mal ganz spontan hingehen kann. Auf der Homepage steht sogar: «Alles, was Sie für Ihren Besuch benötigen, ist Zeit.»

Nach dem Umziehen klick-klackere ich nackt, aber in einer grossen Foutah (Baumwolltuch) eingewickelt und in speziellen, extra fürs Hammam angefertigte Holz-Zoccoli in den zweiten Stock hoch, wo sich das eigentliche Hammam befindet.

Zwei Stunden braucht es für den Rundgang schon. Auch, weil man danach unbedingt im Ruheraum etwas auskühlen und entspannen sollte – was wirklich nicht schwerfällt:

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Zu meiner Erleichterung wird einem beim Hammam-Rundgang auf Wunsch der ganze Ablauf genau erklärt.

Zu den Utensilien, die man dafür braucht, gehören mitunter Savon Noir, eine Art Seifenpaste, mit der man sich im Vorraum am ganzen Körper einreibt und anschliessend abduscht. Dafür benützt man einen der vielen Duschen – oder auch einen eigenen, bunten Hammam-Eimer, mit dem man sich schwallartig warmes (oder auch kühles) Wasser über den ganzen Körper kippen kann.

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Man darf sich übrigens richtig Zeit lassen, während man zwischen dem stimmungsvollen Wärmeraum, Heissraum (zum Schwitzen!) und Dampfbad hin- und her pendelt. Zwischendurch kann man sich mit dem ebenfalls bereitgestellten Gommage-Handschuh peelen und, falls man es dazugebucht hat, eine Rhassoul-Ganzkörper-Packung auftragen kann.

Fun fact: Man sieht ziemlich doof aus, so von Kopf bis Fuss mit Rhassoul vollgeschmiert. Und wenn man es im Gesicht aufträgt*, sollte man nicht zuviel reden, wie ich schmerzlich selber erfahren musste, ahem. So gruselig sich das Auftragen anfühlt, so unglaublich weich ist die Haut danach!

*Lieber sein lassen, wenn man empfindliche Haut hast: Die ätherischen Öle im Rassoul können die Haut leicht reizen.

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Nach dem Hammam-Rundgang ging es dann in einem sauberen, übergrossen Riesen-Badetuch eingewickelt in den Ruheraum – wo man mich dann nach einer halben Stunde für meine im Vorfeld gebuchte 90-Minuten-Massage (215 Franken) abholte.

Die Ganzkörpermassage war so gut, dass ich inzwischen schon mehrere Male wieder da war. Und inzwischen bietet das Hammam Basar auch tolle Gesichtsbehandlungen an mit der österreichischen Naturkosmetikmarke Dr. Joseph, die ebenfalls richtig gut sind!

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Grossartige Massagen. Wunderschöne Architektur. Und mit dem «Salon» eine geniale Adresse für Kafi-Dates, Mittagessen oder healthy dinners:
Für mich ist der Hammam Basar zu einem Fixpunkt geworden für Self Care und Genuss... und eine der besten Adressen der Stadt Zürich, wenn einem das Leben klar macht, das man ein bisschen Ruhe braucht.

Und hiermit habt ihr meine herzliche Erlaubnis, euch nicht erst, wenn die Batterien komplett leer sind, einen Hammam-Besuch zu gönnen!

Dieser Beitrag erschien erstmals 2015 auf Hey Pretty Beauty Blog und ist für hellozurich aktualisiert worden.

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Adresse

Hammam Basar
Mühlebachstrasse 157-159
8008 Zürich

Öffnungszeiten

Donnerstag bis Sonntag, 12–19 Uhr
(Do, Fr und So nur für Frauen, Sa gemischt).
Preise und Infos hier.