Essen & Trinken

Bist du Pudding-Veganer*in?

Viele kennen die Situation: Man sitzt in einem Restaurant, an einem Familienfest oder trifft sich mit Freunden und erwähnt, dass man vegan lebt. Dann kommt irgendwoher die Frage: «Aber Fisch isst du ja trotzdem, oder?» oder gar: «Hä, was ist denn das?»

Auch wenn der Veganismus in den letzten Jahren stark an Bekannt- und Beliebtheit gewonnen hat, ist es für viele nur ein Wort in einem Begriffsdschungel von Ernährungsarten. Wir bahnen euch einen Weg durchs Dickicht und haben euch die wichtigsten aufgelistet.

Die Grundlagen

Wir starten mit den Ernährungsarten, bei denen es vor allem um die Tiere und Tierprodukte geht. Für viele ist dies ein ethischer Entscheid, aber auch der Umweltschutz und die Gesundheit gehören zu wichtigen Beweggründen.

Vegetarisch
Wir beginnen einfach: Vegetarier*innen essen kein Fleisch und kein Fisch. Oftmals auch keine anderen Lebensmittel, die von toten Tieren stammen. Viele verzichten also auch auf die Gelatine-haltigen Gummibärli.

Ovo-Vegetarisch
Ovo ist das lateinische Wort für Ei. Folglich essen Ovo-Vegetarier*innen weiterhin Eier, vermeiden jedoch den Konsum von Milchprodukten.

Lacto-Vegetarisch
Lacto kommt ebenfalls aus dem Lateinischen und bedeutet «Milch geben». Lacto-Vegetarier*innen konsumieren also weiterhin Milchprodukte, essen aber kein Fleisch, Fisch und Eier.

Vegan
Wie die meisten von uns vermutlich wissen, essen, trinken und benutzen vegan lebende Personen keine Produkte, die von einem Tier stammen. Dies bezieht sich normalerweise nicht nur auf die Ernährung, sondern auf den ganzen Lifestyle. Veganer verzichten auch auf Leder und Wolle und auf kosmetische Produkte, die an Tieren getestet wurden.

Kooperation

Dies ist ein Beitrag der Veganen Gesellschaft Schweiz. Wir sind ein gemeinnütziger Verein, der sich für die Förderung der veganen Lebensweise in der Schweiz einsetzt. Auf unserem Blog findest du noch mehr Beiträge zum Thema Veganismus.

Flexitarisch
Als Flexitarier*innen bezeichnen sich häufig Personen, die sich mehrheitlich vegetarisch und vegan ernähren, aber hin und wieder zu tierischen Nahrungsmitteln greifen. Oftmals ist für Flexitarier*innen die Herkunft und Haltung der Tiere wichtig.

Pescetarisch
«Aber Fisch ist ja kein Fleisch!» Diese Aussage kennen sicher viele Veganer*innen oder Vegetarier*innen, wenn sie Fisch ablehnen. Wer kein Fleisch isst, aber trotzdem Fisch, gehört also zu den Pescetarier*innen.

Frutarisch
Wer sich frutarisch ernährt, isst, wie vegan lebende Menschen, keine Tiere oder Tierprodukte. Zusätzlich essen Frutarier*innen nur Gemüse und Früchte, die geerntet werden können, ohne die Pflanze selbst zu schädigen. Das wären also Produkte wie Tomaten, Äpfel, Nüsse etc., die sowieso abfallen. Bei der Ernte von Kartoffeln oder Lauch werden die Pflanzen beschädigt, beziehungsweise ganz geerntet. Und genau diese werden von frutarisch lebenden Menschen deshalb nicht konsumiert.

Sonstige Ernährungsarten

Paleo-Diät
Die Paleo-Diät wird auch Steinzeit-Diät genannt. Bei dieser Diät isst man grundsätzlich nur, was wie in der Steinzeit gejagt oder gesammelt werden kann. Das wären vor allem Fleisch, Fisch, Obst, Gemüse und Nüsse. Verarbeitete Produkte wie Zucker und Milchprodukte werden vermieden. Die vegane Form der Paleo-Diät nennt man übrigens Pegan.

Rohkost
Wer sich von Rohkost ernährt, verzichtet auf Lebensmittel, die erhitzt wurden. Das heisst, Nahrung wird nur ungekocht zu sich genommen. Manche Rohköstler*innen ernähren sich vegan oder vegetarisch, manche essen aber auch rohen oder kalt geräucherten Fisch oder nehmen rohes Fleisch zu sich.

Trennkost
Bei der Trennkost werden eiweisshaltige Lebensmittel von kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln getrennt, also nicht zur gleichen Mahlzeit eingenommen. Dieser Ansatz stammt von einem Arzt. Das wird damit begründet, dass Kohlenhydrate und Eiweisse zusammen nicht optimal verdaut werden können. Wissenschaftlich wurde das bisher jedoch nicht nachgewiesen.

Low Carb
Die Übersetzung aus dem Englischen erklärt diese Diät bereits: wenige Kohlenhydrate. Pasta, Brot, Kartoffeln etc. sind tabu oder werden stark reduziert und mit eiweiss- oder fetthaltigen Lebensmitteln ersetzt. Oft werden bei dieser Diät viele tierische Produkte wie Milch, Käse und Fleisch konsumiert, es gibt aber natürlich auch vegane und vegetarische Ausführungen.

Pudding-Veganer*in
Pudding-Veganer*in ist eine humorvolle Bezeichnung für Leute, die sich zwar vegan ernähren, dabei aber entgegen der Erwartung überhaupt nicht auf die Gesundheit der Mahlzeiten achten. Pudding-Veganer*innen scheuen nicht vor Fertigprodukten und verarbeiteten Nahrungsmitteln zurück.

Substitarier*in
Dies ist ein relativ neuer Begriff für ein bereits weit verbreitetes Phänomen: Substitarier*innen essen die ihnen bekannten Gerichte und ersetzten die tierischen Produkte einfach mit pflanzlichen Alternativen, wie Vegi-Burger oder Soja-Milch. Laut einer Umfrage von Coop kombinieren zwei Drittel der Substitarier die Ersatzprodukte mit tierischen Produkten und leben also nicht komplett vegan. Substitarier*innen sind also entweder eine Untergruppe von Flexitarier*innen oder leben vegetarisch oder vegan und konsumieren besonders gerne sogenannte Ersatzprodukte.

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