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Gin direkt aus Zürich

Die eigene Destille, mehrere hochprozentige Spirituosen aus der Amphore und Kurse für Gin-Liebhaber: All das bietet mittlerweile die Turicum Distillery, die einzige Gin-Brennerei in der Stadt Zürich. Ein Gespräch mit Mitbegründer Oscar Martin über die Anfänge des Unternehmens, wie Gin hergestellt wird und seine liebsten Rezepte.

Wie alles begann

Turicum ist das Unternehmen der vier Freunde Merlin Kofler, Oliver Honegger, Philip Angst und Oscar Martin. «Ich selbst komme ursprünglich aus dem Marketing, lege seit knapp 25 Jahren als DJ auf und bin seit jeher absoluter Gin-Liebhaber», erzählt Oscar. Merlin Kofler und Philip Angst arbeiteten in der Hotel- und Gastro-Szene. «Und Oliver Honegger ist gelernter Koch und unser Destillateur.»

Kennengelernt haben die vier sich 2013 in der «Milchbar» in Zürich, wo Merlin und Oliver arbeiteten und Oscar als DJ auftrat. «Nachdem Merlin und Oliver in London einen Destillierkurs besucht hatten, hatten sie irgendwie Blut geleckt», so Oscar. Zurück in Zürich wurde zuerst eine kleine Destille gekauft, dann an Namen und Rezepturen für den perfekten Gin herumgetüftelt. 2014 beschlossen sie, ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Und 2015 gab es dann die erste Flasche Turicum-Gin in den Läden zu kaufen. Mittlerweile produziert Turicum nicht mehr nur Gin, sondern auch anderes Hochprozentiges wie Wodka oder Liköre.

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Das kommt in den Gin

«Die Grundzutat für jeden Gin ist Wacholder. Gin ist – streng genommen – Wacholdergeist», erklärt Oscar Martin. Dazu kommen in der Regel eine leichte Pfeffernote, Koriandersamen und Angelica-Wurzel, auch bekannt als Engelwurz. «Weil wir aber von Anfang an auch unseren eigenen Stil haben wollten, kommen in unseren Gin zum Beispiel Samen von Angelica anstelle von deren Wurzeln.» Und um den Gin noch besser zu machen, entschieden sich die vier für eine ganze Reihe von weiteren Zutaten: «Zum Beispiel Lindenblüten, Tannenspitzen aus Zürich oder Hagebutten.»

«Unser Gin ist und bleibt jedoch ein London Dry Gin», erklärt Oscar. Das ist eine Art Klassifizierung – wie etwa das Reinheitsgebot der Biere –, die vorgibt, wie der Gin hergestellt werden muss. «Künstliche Aromen oder Zucker haben zum Beispiel im London Dry Gin nichts verloren», so Oscar. Ausserdem dürfen die Aromen – wie etwa der Wacholder – nur vor dem eigentlichen Destillieren hinzugefügt werden. «Das heisst, dass man nur eine Chance hat, um den Gin hinzubekommen.»

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«Wer will, kann im Gin Lab seine eigenen Kreationen herstellen.»

Eigenen Gin selbst destillieren

Turicum verkauft nicht nur seine eigenen Kreationen. Wer Interesse hat, kann im hauseigenen «Gin Lab» seinen ganz persönlichen Gin herstellen. In einem dreistündigen Workshop dürfen die Teilnehmer*innen ausserdem über 50 verschiedene Destillate probieren. «Und den Kurs – meistens ziemlich heiter – als kleine Gin-Expert*innen und mit einer Box mit Barzubehör verlassen», so Oscar.

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Oscars Lieblinge – drei einfache Gin-Rezepte

«Ich bin eigentlich recht konservativ, was meine Lieblingsrezepte angeht. Deshalb ist und bleibt mein absoluter Favorit ein simpler Gin Tonic, ohne viel Schnickschnack», erzählt Oscar. «Ein guter London Dry Gin mit gutem Tonic Water aus der Region, vielleicht dazu noch ein paar Wacholderbeeren und Eis – für mich perfekt», erklärt er.

Dennoch spannend findet Oscar zwei weitere Kreationen, die man mit dem Gin aus dem Hause Turicum mixen kann. «Der Zuri Mule ist einfach und echt verdammt fein.» Für den Zuri Mule 4 cl London Dry mit Ginger Beer vermengen. Etwas Eis und als Garnitur einen Limettenschnitz dazugeben. Sehr ähnlich ist der Cocktail «Woody Ale» mit dem Wood Barreled Gin. «Unser Wood Barreled Gin wird mit verschiedenen Holzchips gelagert und hat deshalb eine Kupferfarbe. Er erinnert im Geschmack an Vanille und Kakao.» Für den Woody Ale einfach den Gin mit Ginger Ale und Eis mischen und eine Orangenscheibe dazugeben.

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