Kultur & Nachtleben

Fünf Wochenend-Partys für Aficionados

Text: Alex Flach

Zwischen ganz neu und sehr nostalgisch: Caiva im Club Exil repräsentiert die brandneue Clubbing-Generation, die gerade eine neue Kultur etabliert. Mike Levan im Club Zukunft repräsentiert jene, die Techno und House in der Schweiz massentauglich gemacht hat.

Freitag, 25. November: Biscodall im Sender, ab 22 Uhr

Es muss nicht immer elektronisch sein zum Ersten. Der kleine Sender an der Kurzgasse parallel zur Langstrasse ist, dem Namen seiner Adresse entsprechend, das kleine Pendant zu den (doch um einiges grösseren) Clubs im Viertel. Aber wahre Grösse hängt nicht immer von der Anzahl Gäste ab: Was die musikalische Grösse anbelangt, hat der Geschwisterclub von gds.fm immens viel zu bieten. Biscodall steht für Afro Beat, Hip Hop, Funk, Disco und Cumbia und wenn’s der Moment wünscht, wird auch mongolischer Kehlkopfgesang gespielt.

Samstag, 26. November: Style Bakery im Moods, ab 23 Uhr

Es muss nicht immer elektronisch sein zum Zweiten. Wer auf Urban Club Music und Qualität gleichermassen steht, der kommt an diesem Abend im Moods auf die Kosten. Eigentlich als Jazzclub bekannt, widmet sich die Institution heute dem Hip Hop: Style Bakery ist eine Freestyle-Show samt Live Band (Florian Reichle (Drums), Toni Schiavano (Bass) und Marvin Trummer (Keys)), Sektion Züris Drini & Lloko und Babylon Musics Akira & Erin Kimberley sind ebenfalls für den guten Ton verantwortlich. Gehostet wird das Ganze von Pablo Rasputin und Baqabond und die Afterparty liegt in den fähigen Händen von DJ Darknight & DJ Ironaut vom Urban Zoo Soundsystem.

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Die Partytipps von Top 5

Subjektiv selektiert, chronologisch sortiert und von Personen zusammengestellt, welche die Zürcher Nacht lieben.

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Samstag, 26. November: Choke im Exil, ab 23 Uhr

Das Exil hat die Zeichen der Zeit erkannt und dem 140bpm+ Techno schon vor längerer Zeit eine Plattform gegeben und es nicht bereut: Die Partys sind öfter bereits im Vorfeld ausverkauft, so auch die Possession-Nacht vor ein paar Wochen. Auch an diesem Samstag wird es im Exil hart, rasant und technoid und zwar auch dank Caiva (Titelbild), einer Münchnerin mit Wohnsitz in Berlin und Paris. Der Brite Charlie Sparks besetzt die Position des zweiten Headliners und Junges Unheil und ONX machen den Roster komplett.

Samstag, 26. November: Mike Levan in der Zukunft, ab Mitternacht

In den Neunzigern, das elektronische Zürich steckte noch in den Kinderschuhen und die Partylabels trugen Namen wie Blushin’ Pink und die Clubs hiessen Garage (seit 1999 Supermarket) war Mike Levan bereits eine grosse Nummer. Mehr noch: Marion Meier, ehemalige Chefin des Rohstofflagers, befand sogar, dass es nur zwei Zürcher DJs gäbe, die eine Ahnung von Setaufbau haben und zwar Mike Levan und Le Noir. Mike Levan mischt sich seit einiger Zeit wieder unter die Zürcher DJs und er ist gut wie eh und je. Vielleicht sogar ein bisschen besser noch. Diese Nacht spielt er mit Kalabrese. Da Mike Levan nichts Aktuelles auf Soundcloud hat, hier eine Doku über die Paradise Garage, eine der beiden Wiegen des House (neben dem Warehouse in Chicago). Larry Levan, Mike Levans Namensgeber und seine grösste Inspiration, war hier Resident und gilt (neben Frankie Knuckles) als Erfinder des House. Sehr sehenswert!

Vorschau – Samstag, 17. Dezember: VIP Session mit Ed Rush im Variété, ab 23 Uhr

VIP Session, ein Label, das zuvor in der Amboss Rampe beheimatet war, hat das Variété zu seiner neuen Wirkungsstätte erkoren. Dem Drum’n’Bass ist es dabei treu geblieben und natürlich auch der Label-eigenen Maxime, dass für seine Gäste nur das Beste gut genug ist. Darunter verstehen die Veranstalter das Buchen von Legenden, die viel dazu beigetragen haben, den Drum’n’Bass weltweit bekannt zu machen und Ed Rush war und ist einer der wichtigsten Botschafter des Genres. Seit den frühen 90ern aktiv, gilt der Londoner als Vater des Techstep, dank seines mit Trace und Fierce produzierten Albums «Torque» (1996).

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