Kultur & Nachtleben

5 Hingeher fürs Wochenende

Text: Alex Flach / Titelbild: Tom McShane

Ein Dachs mit Dialekt, Hemmann, Sommerberliner im winterlichen Varieté, mit Tram und Bus nach Altstetten und der Multiinstrumentalist im El Lokal.

Freitag, 10. März: Dachs in concert in der Zukunft, ab 20 Uhr

Erstmals auf sich aufmerksam gemacht haben die St. Galler von Dachs mit ihrem «Beat Breu»-Song, der dem Radler selbst auch sehr gut gefallen hat. Nun haben Dachs ein neues Album namens «Aber Irgendöpis Zwüschedine» veröffentlicht und das stellen sie nun der Schweizerischen Weltöffentlichkeit vor. Auf der Zuki-Page wird die Dachsmusik als gemütlich und warm taxiert, was es sehr gut trifft, wie wir finden. In den Texten geht es hingegen bisweilen weit weniger kuschelig zu und her. Das stellt man fest, sobald man seinen Zürcher Ohren etwas Zeit gegeben hat, um sich an den St. Galler Dialekt zu gewöhnen.

Samstag, 11. März: Duke Garwood im El Lokal, ab 20:20 Uhr

Der Brite Duke Garwood (Titelbild) ist Multiinstrumentalist. So kommt es, dass er von The Orb als Gitarrist verpflichtet wurde, von Archie Bronson Outfit als Klarinettist und Rhaita-Spieler. Gemäss Google ist Rhaita ein marokkanisches Einfachrohrblattinstrument. Das Saxophon wiederum ist das bekannteste Einfachrohrblattinstrument. Als Solokünstler ist Garwood hauptsächlich der Gitarre zugetan und die wird er bestimmt auch ins El Lokal mitnehmen. Stille Musik, irgendwo im Blues angesiedelt, perfekt dazu geeignet, der Sonne an einem schönen, ruhigen Plätzchen beim Untergehen zuzugucken. Oder als Soundtrack zum Bier im El Lokal.

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Die Partytipps von Top 5

Subjektiv selektiert, chronologisch sortiert und von Personen zusammengestellt, welche die Zürcher Nacht lieben.

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Samstag, 11. März: Grundton im Hive, ab 23 Uhr

2009 hat Marek Hemmann, der an dieser Grundton live spielen wird, einen Song namens Gemini veröffentlicht, der seither jedes Mal ausgegraben wurde, wenn der Deutsche die Schweiz beehrt hat. Das dürfte nicht im Sinne Hemmanns sein, hat er doch in den 14 Jahren seither eine umfangreiche artistische Evolution durchlaufen: Der Hemmann heute ist schon lange nicht mehr der Gemini-Hemmann. Deshalb vollziehen wir an dieser Stelle den längst überfälligen Bruch mit besagter Gemini-Tradition und spielen was Aktuelles von Hemmann. Und erzählen gleich noch, dass sich der Deutsche die Decks mit dem famosen Mexikaner Rebelledo teilen wird.

Samstag, 11. März: «Mit Dir Festival»-Showcase im Varieté, ab 23 Uhr

Das «Mit Dir Festival» ist in Deutschland beheimatet und da in Klingemühle Friedland. Da mussten wir selbst nachgucken, wo das ist: Irgendwo südöstlich von Berlin, hart an der Grenze zu Polen. Das «Mit Dir Festival» ist ein lauschiges Happening nach Berliner Art, mit vielen schönen und tätowierten Menschen und findet jeweils im Sommer statt. Draussen an der frischen Luft, zwischen fliessendem und stehendem Gewässer. Da man als Sommerfestivalmacher:in auch im Winter nicht untätig sein möchte, geht man halt indoor. Wie nun die «Mit Dir»-Macher:innen dazu gekommen sind, über die Landesgrenzen hinaus und ins Varieté zu fahren, entzieht sich unserer Kenntnis. Wir nehmen es als glückliche Fügung: Gespielt wird von Mit Dir Personal, auch von Barti.

Samstag, 11. März: Blackout im Zinkbad, ab 23 Uhr

Der niederländische Imprint Blackout war eines jener Labels, das in Zürich ganz zuoberst auf der Dubstep-Welle geritten ist. Das Label ist jedoch einiges älter als das Genre, 20-jährig um exakt zu sein. Und folgerichtig sind die Label-Headhonchos von Black Sun Empire nicht im Dubstep beheimatet, sondern in dessen musikevolutionären Vorstufe Drum’n’Bass, die vom ganzen Hype um Skrillex & Co. profitieren konnte. Long story short: Klingt so und schaut so aus.

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