Kultur & Nachtleben

5 Feten fürs Wochenende

Text: Alex Flach

5 Mal schönfeiern: 4 Mal in aller Anständigkeit, 1 Mal etwas unanständig. Alex Flach hat für euch die besten Partys fürs Weekend rausgesucht.

Freitag, 31. März: Weval im Papiersaal, ab 19 Uhr (Türöffnung)

Weval stammen aus Amsterdam und komponieren höchst faszinierenden Sound, überschlagsmässig als «electronic funk and emotive synth arrangements» taxiert. Das ist etwas salopp formuliert und wird dieser Musik nicht wirklich gerecht: Wevals Melodien sind betörend und verfügen über einen Magnetismus, dem man sich nur schwer entziehen kann. Für Wevals Sound muss man sich Zeit nehmen und manchmal offenbart sich einem die Seele eines Stücks erst nach dem zehnten Mal anhören. Aber die Zeit sollte man sich unbedingt nehmen.

Freitag, 31. März: Rund mit Paji in Frieda’s Büxe, ab 23 Uhr

Paji hat 2015 einen Track veröffentlicht, der damals für unzähliges Sommergrinsen auf Balkonen, Wiesen und Dachterrassen verantwortlich war: Keine urbane Playlist, die damals ohne «The Old Gods» ausgekommen ist. Auch wir erinnern uns an schöne (und ziemlich weinselige) Momente in goldenem Licht und lauer Luft und deshalb spielen wir diesen Track auch, obwohl sich Paji in den acht Jahren seither stark weiterentwickelt hat. Der überzeugte Bartträger bringt viel klassisches Instrumentarium (Paji ist bekennender Bach-Fanatiker) in die elektronische Musik und ist bekannt dafür, während seiner Clubsets auch mal die Violine zwischen Schulter und Backe zu klemmen. Aber nichtsdestotrotz: Dieser Song hier ist one in a million. Finden wir zumindest. Jedenfalls hat alleine dieser Songclip hier bereits satte 16 Millionen Views auf YouTube.

Kooperation

Die Partytipps von Top 5

Subjektiv selektiert, chronologisch sortiert und von Personen zusammengestellt, welche die Zürcher Nacht lieben.

Mehr Infos

Freitag, 31. März: Acid Pauli & Kalabrese in der Zukunft, ab 23 Uhr

In dieser Nacht teilen sich zwei alte Freunde die Zeit, die so viel gemein haben und doch ziemlich verschieden sind. Der eine macht Musik, die lokalverwurzelter nicht sein könnte, der andere ist ein Bayer, der mit seiner Musik die ganze Welt bebummelt und vergnügt. Sie beide tun dies auf höchst kompromisslose Weise: «Ich klinge wie ich klinge. Ich finds toll, mir gefälltss und ich hoff einfach mal, euch tuts das auch». Und wie wir das finden und wie sehr es uns das tut – seit so vielen Jahren schon. Und deshalb freuen wir uns auch riesig auf diese Nacht mit zwei Kreativen im allerbesten Sinne, die auf wohltuende Weise auch etwas verschroben sind.

Samstag, 1. April: Secco United im Exil, ab 23 Uhr

O … kay … ja, wir geben es zu: Ski Aggu (Titelbild) ist nicht jederpersons Sache. Aber handkehrum: Wie dieser Berliner alles was heilig und unheilig ist durch seinen selbst angerührten Kakao zieht, hat was. Da ein gut platzierter Stinkefinger, dort etwas Spucke in Richtung Kapitalismus und hier eine dann doch fast zuckrige Liebeserklärung an sein Berlin – haste Skibrille, kannste alles. Nachdem er vor einiger Zeit mit einem Live-Gig das Exil auseinandergenommen hat, kommt er nun als DJ Aggu und im Rahmen seiner «Secco United»-Tour an besagte Stätte zurück. Ein, zwei Shots und das Ganze macht höllischen Spass.

Samstag, 1. April: Grundton im Hive, ab 23 Uhr

Das Partylabel Grundton ist zwar seit Tag 1 des Clubs im Hive beheimatet, gabs aber schon zuvor und zwar in der Dachkantine. Bereits damals, in diesem Club oben auf dem Dach der Tonimolkerei, der seinen Ehrenplatz in den Geschichtsbüchern des Schweizer Nachtlebens für immer und ewig auf sicher hat, stand Grundton vor allem für eines: Grossartige elektronische Musik ohne Lametta und Firlefanz. Klingt einfach, muss man aber erst mal zwanzig Jahre lang dem verwöhnten Zürcher Publikum schmackhaft machen, um erfolgreich zu bleiben. Ein Hint für das Geheimnis hinter der Langlebigkeit von Grundton ist dieses Line Up hier: Nicht ein Headliner und auch nicht zwei, sondern gleich drei. Neben Einmusik und Fedele spielt Konstantin Sibold und den finden wir ganz grosse Klasse.

Anzeige