Eventtipps: 5 Zürisachen, die das Wochenende schöner machen
Am Freitag oldschoolig einsteigen, am Samstag erst was für die kulturelle Bildung tun, anschliessend selbst Künstler:in werden und sich dann ordentlich abschiessen. Am Sonntag wird mit dem Glas in der Hand zufrieden aufs Wasser gestarrt.
«Sie wissen wohl auch, dass dort kein Rosé in Flöten ausgeschenkt wurde, tun es selber aber trotzdem.»
Freitag, 28. Juli: Exil Block Party. Vor dem Exil, ab 15 Uhr
Die Block Partys in der Bronx in den 70ern gelten als Ursprung der Hip-Hop-Kultur und das wissen natürlich auch die Musik-Kenner im Exil. Und sie wissen wohl auch, dass dort wohl kein Rosé in Flöten ausgeschenkt und auch keine Piña Coladas gemixt wurden, tun es selber aber trotzdem: Ein Stück stilistische Freiheit sollte man sich schon gönnen. Mit Jamira Estrada b2b Ayshat Campbell und Verycozi spielen hier zudem Acts, die für viele Urban-Sounds-Nächte im Gonzo zuständig sind und das wiederum ist ein sicherer Hinweis, dass bei der Musik allgemein gültige Block-Party-Standards eingehalten werden. Es wird ums Aufsetzen einer wilden Sonnenbrille gebeten. Wer diesbezüglich etwas Inspiration benötigt, sollte nach alten Konzertfotos von Elton John googeln.
«Eine Ausstellung zu afrikanischer Gegenwartsliteratur ... uns reicht das bereits fürs Reinschauen.»
Samstag, 29. Juli: Artistic Encounters. Strauhof, von 11 bis 17 Uhr
Eine Ausstellung zu afrikanischer Gegenwartsliteratur. Kurz zusammengefasst. Uns reicht das bereits fürs Reinschauen. Wers etwas ausführlicher braucht: «Über Länder- und Sprachgrenzen hinweg wirft die Ausstellung Schlaglichter auf eine zusehends vernetzt und international agierende Generation von Schriftsteller:innen. Mit acht Prosaauszügen antwortet Kuratorin Zukiswa Wanner auf den ersten Teil der Ausstellungsreihe ‹litafrika› (2022–2024). Als Fortsetzung von ‹Poesien eines Kontinents› (2022) setzt sie auf Romane statt Gedichte, Schwerpunkte statt Fülle – und vor allem auf die vielfältigen Geschichten jüngerer Autor:innen statt auf die postkolonialen Klassiker: Welche Themen behandeln zeitgenössische Literat:innen heute? Wie inszenieren Kunstschaffende die ausgewählten Passagen?»
Kooperation
Die Partytipps von Top 5
Subjektiv selektiert, chronologisch sortiert und von Personen zusammengestellt, welche die Zürcher Nacht lieben.
«Mit Alcohol Ink wie Genre-Kenner offenbar sagen.»
Samstag, 29. Juli: Alcohol Ink Workshop, PaintEvents Nähe Bhf Enge. Ab 19 bis ca. 21.30 Uhr
Um ehrlich zu sein: Als wir «Ink» gelesen haben, dachten wir erst, das sei ein Tätowier-Crashkurs für Anfänger. Also «stechen zum selber machen», sozusagen. Aber da wird gemalt und zwar, wie der Name sagt, mit Alkohol und Tinte, Alcohol Ink wie Genre-Kenner offenbar sagen. Der Kurs wird auf Englisch und Deutsch geleitet und die Bilder sehen aufhängbar aus. Wir gehen einfach mal davon aus, dass wir nach dem Kurs der nächste Bob Ross sein werden. Falls nicht, sind wir enttäuscht.
«Das ist DIE Gelegenheit.»
Samstag, 29. Juli: Rakete im Hive. Ab 23 Uhr.
Der Wetterbericht sagt «naja …». 50 Prozent Regenwahrscheinlichkeit, unsommerliche 24 Grad. Und falls jemand die heissen Samstage mit ihrer Gluthitze die vergangenen Wochenenden über verflucht hat, weil er seinem Lieblingsclub keinen Besuch abstatten konnte, da einsam auf der Tanzfläche: Das ist DIE Gelegenheit. Eine, die man nicht mit Experimenten mit hoher Fehlerwahrscheinlichkeit vergeuden sollte, also ab an die Rakete. Denn: Die rappelt immer und dies seit mehr als 15 Jahren. Neben Animal Trainer, Hernan Cayetano und The Journey spielt mit Lunar Disco auch das australisch-französische Duo. Die beiden sind verheiratet und sehen aus, als wären sie aus einer Vogue-Ausgabe gepurzelt (Titelbild).
«An Selbstvertrauen mangelts ihm also schon mal nicht.»
Sonntag, 30. Juli: Seebad Unplugged mit Otis Zola. Ab 20 Uhr
Otis Zola ist ein Mix aus den Namen von Émile Zola und Otis Redding. Verdammt grosse Fussstapfen, in die Pablo Jucker, der sich hinter diesem Pseudonym verbirgt, tritt. An Selbstvertrauen mangelts ihm also schon mal nicht. Jucker, bekannt von «The Dues» und seinem eigenen Projekt «Leavin’ Birds», singt vom Schmerz, vom eigenen und jenem der Welt. Und das macht er verdammt gut und wird er auch, wenn er nicht eingestöpselt ist wie am Sonntag.