Kultur & Nachtleben

Unsere Eventtipps: 4 schöne Sachen fürs Weekend plus Züri Fäscht

Text: Alex Flach / Titelbild: Züri Fäscht

In der Woche vor dem Züri Fäscht fühlen sich die Bewohner:innen der Innenstadt wohl wie die Bewohner von Persepolis 330 v. Chr., als die erfahren haben, dass Alexander der Grosse die Schlacht an den «persischen Toren» gewonnen hat und nun nichts mehr zwischen seinem Heer und ihnen steht. «Da kommt was auf uns zu ... aber was genau? Und wie schlimm wirds?» Sicherheitshalber gibts 4 Eventtipps etwas abseits – und 1 Mal mittendrin.

«Voilà, Have Fön!»

Freitag, 7. Juli, bis Sonntag, 9. Juli: Züri Fäscht

Die Emotionen, die diese zwei Worte auslösen, reichen von «herrje» bis «hurra». Wobei die Herrjeist:innen von den Hurraist:innen als Spassbremsen verunglimpft werden – und die Juhuist:innen von den Herrjeist:innen … uns fällt jetzt gerade weder ein Adjektiv noch ein Substantiv ein, für das wir uns nicht irgendjemandem gegenüber rechtfertigen müssten. Zudem werden wir uns bei dieser widerstreitenden Meinungs-Konstellation hüten, zu verraten, zu welcher Gruppe wir zählen. Also verweisen wir einfach nur auf das Programm. Voilà, Have Fön!

Mehr Infos

image

«Chaplin selbst verweigerte sich dem Tonfilm noch eine ganze Weile.»

Freitag, 7. Juli, und Samstag, 8. Juli: Filmsinfonik – «Chaplin in Concert – With a Smile». Tonhalle, Freitag ab 19.30 Uhr, Samstag ab 18.30 Uhr

Als Chaplins erster Film «His New Job» 1915 in die Kinos kam, war gerade erster Weltkrieg und die Tonspur noch in weiter Ferne. Es dauerte noch ganze zwölf Jahre und bis zu «The Jazz Singer», bis zu den Bildern gesprochen wurde. Chaplin selbst verweigerte sich dem Tonfilm noch eine ganze Weile und brachte 1931 «Lichter der Grossstadt» auf die Leinwand, ein Film ohne Sprache, der trotz seines dem Zeitgeist widersprechenden Bekenntnisses zum Stummfilm sein bis dato erfolgreichster wurde. Das Tonhalle-Orchester Zürich widmet Chaplins Film «The Tramp» zwei Abende und spielt seine eigenen Kompositionen, gemeinsam mit der Musik aus Klassikern wie «The Great Dictator» und «Modern Times». Apropos «The Great Dictator» … DEN müssen wir in DIESEN Zeiten einfach bringen. Das mit der Musik kann man dann am Freitag und am Samstag in der Tonhalle nachholen.

Anzeige

Kooperation

Die Partytipps von Top 5

Subjektiv selektiert, chronologisch sortiert und von Personen zusammengestellt, welche die Zürcher Nacht lieben.

Mehr Infos

«Big Creek Slim klingt viel eher nach Mississippi-Delta als nach Kopenhagener Hafen.»

Freitag, 7. Juli: Big Creek Slim & Peter Nande. Gotthard Bar, ab 20.45 Uhr

Wer latent den Blues hat, weil Züri Fäscht ist und die marodierenden Horden über die Stadt herfallen, für den hat die Gotthard Bar das Passende. Und zwar einen Gig des dänischen Blues Musikers Big Creek Slim, der viel eher nach Mississippi-Delta als Kopenhagener Hafen klingt. Creek hat insgesamt neun Alben eingespielt und etliche Auszeichnungen in die Hand gedrückt gekriegt. Begleitung kriegt er von Peter Nande an der Mundharmonika.

«Es wird der letzte runde Geburtstag sein.»

Samstag, 8. Juli: 10. Runde zum Gaul. Ab 13 Uhr

Die Gartenbeiz «Zum Gaul» beim Bahnhof Hardbrücke wird zehn Jahre alt und da er seinen dortigen Stall auf 2025 verlassen muss (die Stadt hat den Vertrag nicht verlängert), wird dies auch der letzte runde Geburtstag des Kleppers sein. Ab 13 Uhr ist Festbetrieb mit Burger, Pommes, Michelada, Bier, Sekt und Slushy, ab 13.30 Uhr ist Programm für Kids, um 14 Uhr ist Tätschquiz und so gehts dann den ganzen Nachmittag und bis weit in den Abend hinein weiter bis zum Schluss-Set von Rolf Saxer ab 22 Uhr.

Mehr Infos

«Moonwalks stammen aus Detroit und klingen ähnlich trostlos wie das bei uns vorherrschende Image ihrer Herkunftsstadt.»

Samstag, 8. Juli: Moonwalks live. El Lokal, ab 20.20 Uhr

Wer nach der Blues-Runde im Gotthard noch nicht genug Züri-Fäscht-Weekend-Düsterkeit abgekriegt hat, der ist hier bestens aufghoben: Moonwalks stammen aus Detroit und klingen ähnlich trostlos wie das bei uns vorherrschende Image ihrer Herkunftsstadt. Wobei wir gehört zu haben meinen, dass in den vergangenen Jahren die Gentrifizierung Detroit zu einer einzigen grossen Hipster-Kommune hat werden lassen. Mit Heerscharen von Baristas und Craft-Beer-Brauer:innen. Wir wissen nicht, wie viel da dran ist, würden dann aber verstehen, warum Moonwalks so weit weg von zuhause auf Bühnen stehen.

Anzeige