Kultur & Nachtleben

5 Unbedingt-Hinmüsser fürs Wochenende

Text: Alex Flach

Alex Flach beschäftigt sich seit den 90ern mit dem Zürcher Nachtleben. Unter anderem ist er für die Kommunikation verschiedener Clubs verantwortlich. Für uns hat er wie jede Woche die Eventtipps zusammengestellt.

Freitag, 21, April: Anna&Stoffner mit Songs, Anna Frey mit Buch. Im Helsinki, ab 19 Uhr

Anna Frey ist eine Schweizer Hip-Hop-Pionierin, die seit mehr als 20 Jahren auf hiesigen Bühnen rappt. Nun hat sie ihren ersten Lyrikband verfasst und tritt damit ein wenig in die Fussstapfen von Jürg Halter alias Kutti MC, der ebenfalls Musik macht und schreibt. Frey wird’s erstmals aus diesem Band vorlesen und apropos «Band»: So eine gibts an diesem Abend auch noch zu hören und zwar Anna&Stoffner – «virtuose Musiker:innen im hochenergetischen Zusammenspiel und mit dringlich-schonungslosen Lyrics».

Freitag, 21. April: Nel Frattempo. Im Moods, ab 19.30 Uhr

«Man sollte wieder mal etwas Anderes unternehmen». Guter Vorsatz! Bloss … was? Wir schlagen herzensgerne das hier vor: Nel Frattempo ist ein Offspin der «Il Circolo del Fratempo»-Serie und kombiniert Musik, Performance und Installationen. Anlässlich der zweiten Ausgabe sind Auftritte der beiden Berlin-basierten Musikerinnen mit südamerikanischen Wurzeln Lucrecia Dalt (Titelbild) und Carla Boregas zu bestaunen. Derweil Boregas experimentelle Instrumentalmusik komponiert, steht die Kolumbianerin Lucrecia Dalt für zurückgedrängtes Tempo, gerne schräg, manchmal unkonventionell und bisweilen verstörend, stets getragen von ihrer Stimme.

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Die Partytipps von Top 5

Subjektiv selektiert, chronologisch sortiert und von Personen zusammengestellt, welche die Zürcher Nacht lieben.

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Freitag, 21. April: Jan Willem de Vried mit Bach. In der Tonhalle, ab 19.30 Uhr

Das Tonhalle-Orchester Zürich feiert Orgeltage und für solche eignet sich die Tonhalle besser als jede andere Location im Land. Weil: Die Kuhn-Orgel der Tonhalle wurde erst am 30. Juni 2021 abgenommen, ist also noch brandneu. Ein prächtig anzuschauendes Instrument, das gar noch besser klingt, als es aussieht. Und Jan Willem de Vried weiss, wie man ein solches Kunstwerk spielt und wir freuen uns einfach nur, dürfen wir dieses Werk hier in den Eventtipps posten (siehe Youtube-Video). Gespielt wirds an diesem Freitag zwar nicht (da ist unter anderem Bachs Brandenburgisches Konzert Nr. 1 F-Dur BWV zu hören), aber wir stehen halt auf BWV 565. Isja auch’n Hit, ne?

Samstag, 22. April: «Casa Nostra»-Premiere. In Frieda’s Büxe, ab 23 Uhr

Nümenüts Raphaello und Büxe-Neffe San Marco haben die Köpfe zusammengesteckt, ihren Vibe synchronisiert und die Kreativität fliessen lassen. Herausgekommen ist dabei Casa Nostra, our house auf Gutenglisch. Argenis Brito: Der Venezolaner hat einst in einer in seiner Heimat überaus erfolgreichen Rockband den Bass gezupft und gesungen, ehe er zur Jahrtausendwende zu seiner wahren musikalischen Bestimmung gefunden hat und zwar als Brückenbauer zwischen Techno und Latinrhythmen.

Samstag, 22. April: «Tom Cruise: Love & Hate»-Podium. Im Kino Xenix, ab 20.15 Uhr

Man liebt ihn oder hasst ihn. Lieben kann man Cruise für seine Leistung in Filmen wie Magnolia oder Born on the 4th of July, hassen kann man ihn für seine Funktion als Galionsfigur von Scientology. Man kann ihn aber auch zimli schräg finden (Couchhopser) oder allen, die ihn schräg oder hassenswert finden, unterstellen, sie täten dies nur aus Neid, ist Cruise doch einer der ganz, ganz wenigen, der mit seiner Beteiligung auch die grössten Kisten zu Kassenschlagern macht und dies seit bald einmal 40 Jahren. Das Podium im Xenix lässt die Karriere des Tom Revue passieren und lädt zur Diskussion. Mit Simone Meier (Journalistin), Giona A. Nazzaro (Künstlerischer Direktor Filmfestival Locarno) und Moderator Marius Kuhn. Der Eintritt ist gratis.

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